~1263

Willkommenstaschen und Sorgenfresser für Helmstedter Frauenhaus

zuletzt aktualisiert: Dienstag, 28. Oktober 2025, 16:45 Uhr

Das Frauenschutzhaus Helmstedt erhält Unterstützung vom Gestalterinnen-Netzwerk der Avacon. Mit Spenden und liebevoll gepackten Taschen helfen die Mitarbeiterinnen Frauen, die Gewalt erlebt haben.

Das Frauenschutzhaus erhielt 34 Willkommenspakete für die Frauen, die dort aufgenommen werden und 41 „Sorgenfresser“ für die Kinder. In den Taschen sind Kekse, Tee und grundlegende Hygieneprodukte wie Waschpulver, Shampoo und Creme. „Wir haben uns überlegt, was Frauen in der Situation brauchen können“, sagte Katharina Latzel vom Organisatorenteam des Netzwerkes während des Termins.

Die Spende kommt aus dem GestalterInnen-Netzwerk der Avacon und ist Teil der Aktion „Von Frauen für Frauen“. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von Mitarbeiterinnen der Avacon, die sich darin austauschen. Die Spendenaktion entwickelte sich aus dem diesjährigen GestalterInnen-Campus, der unter dem Motto „von Frauen für Frauen“ stand.

Unterstützung für Frauenschutzhäuser in Lüneburg und Helmstedt

Das Helmstedter Frauenschutzhaus ist Teil des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Niedersachsen. Neben der 2017 gegründeten Einrichtung erhielt das Frauenschutzhaus in Lüneburg eine Spende des Netzwerkes. Spenden von insgesamt mehr als 1.000 Euro kamen während der Aktion zusammen.

Wer an das Frauenschutzhaus in Helmstedt spenden möchte, kann das gerne tun. Vor Ort freue man sich immer für Spendewillige, berichtete Katrin Bona während des Termins. Davor sollen sich die Leute im Frauenhaus melden, um abzusprechen, wie sie das Frauenhaus genau unterstützen können, betont die Leiterin.

Die Frauen, die ins Helmstedter Frauenschutzhaus kommen, hätten meist nicht viel, erzählt die Helmstedterin. Nur ausweisen können müssen sich die Schutzsuchenden. Sei es ein Personalausweis, Reisepass, Aufenthaltstitel oder Führerschein. Das Schutzhaus biete acht Frauen und 16 Kindern in Einzelzimmern, Appartements und Gemeinschaftsräumen einen erste sichere Bleibe.

„Das macht keiner freiwillig“, betont Bona. Mitten in der Nacht, am Wochenende, an Weihnachten. Die Betroffenen fliehen, wenn sie die Chance haben. Oft nach Jahrelangem Missbrauch, Erniedrigungen und Schlägen. „Gewalt hat viele Gesichter“, sagt sie.

Die Zahlen zu Fällen häuslicher Gewalt untermauern die Arbeit der Einrichtungen. Die Zahlen stiegen 2024 auf 32.545 Fälle von 29.875 Fällen 2023.

Hilfe zum eigenständigen Leben

Nach der Aufnahme geben die Mitarbeiterinnen ihr Bestes, die Frauen zu unterstützen, auf eigene Beine zu kommen. Das sei oft schwierig. Die gewalttätige Beziehung sei oft das Einzige, was die Schutzsuchenden kennen. „Manchmal haben die Frauen Angst, ein eigenständiges Leben zu führen“, sagt Bona. Oft wurde ihnen jahrelang eingeredet, zu inkompetent dafür zu sein. Auch wenn Frauen Täter sind, „zwei Drittel der Täter sind männlich“, berichtet Bona.

Auch einen Job zu finden und Behördengänge seien alleine schwierig. Zudem sei schwierig, wenn die Frauen ursprünglich aus Krisengebieten nach Deutschland kamen, in denen sie nicht einmal zur Schule gehen durften. Dann sei es sogar schwierig, eine Uhr zu lesen.

Um die Arbeit mit den Frauen und alles Organisatorische drumherum zu schaffen, braucht das Frauenschutzhaus Unterstützung. Das Team sucht eine Erzieherin in Vollzeit und eine Sozialarbeiterin in Teilzeit.

Beitragsbild: Katrin Bona (vorne rechts) freute sich über die Spende. Vom GründerInnen-Netzwerk waren vor Ort Katharina Latzel (hinten links), Cora Landshuter (hinten rechts), und Juliane Grajek (vorne links). Foto: Sophie Weinmann

Hinterlasse einen freundlichen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Weitere News

QR Code NewsifyNDS App

NewsifyNDS-Apps:
Ihre personalisierte
Nachrichten-Zentrale

Nie wieder wichtige Nachrichten verpassen.

Erhalten Sie die aktuellsten Nachrichten und Artikel, die auf Ihre Interessen zugeschnitten sind – inklusive direkter Push-Benachrichtigungen für die wichtigsten Ereignisse direkt in unseren NewsifyNDS-Apps.

1