Das AWO Psychiatriezentrum (APZ) in Königslutter hat zwei neue Mitarbeiter. Was nach einer einfachen Entlastung der Belegschaft klingt, ist ein Gewinn aus einer internationalen Anwerbekampagne, teilt die Klinik mit. Denn der junge Krankenpfleger Mohammad Eyad Mohammad Kasho, der jetzt in Königslutter lebt und arbeitet, kommt ursprünglich aus Jordanien.
Frederic Knigge, der Referent für Integrationsmanagement der Klinik, holte seinen neuen Kollegen vom Gate am Flughafen Hannover ab. Der 24-jährige Jordanier ist einer von zwei neuen Mitarbeitern für das APZ und eine sogenannte Triple Win Pflegekraft.
Das Triple-Win-Programm wird von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit gemeinsam mit der GIZ durchgeführt. Dabei werden qualifizierte ausländische Fachkräfte und deutsche Unternehmen zusammengebracht – so wie Mohammad Eyad Mohammad Kasho und das APZ.
Neue Kollegen auch aus dem Ausland
Bei der Suche nach Lösungen für die Versorgungskrise im deutschen Gesundheitswesen richtet sich der Blick vieler Firmen vermehrt ins Ausland. Auch das AWO Psychiatriezentrum (APZ) Königslutter hat bereits in der Vergangenheit Mitarbeitende aus dem Ausland rekrutiert und eingestellt.
Nach gut zehn Stunden Reisezeit – von Amman in Jordanien über Istanbul nach Hannover – kommt er lächelnd durch die Tür. Geschafft. Angekommen in Deutschland. „Hallo, ich bin Mohammad“, sind seine ersten deutschen Worte. „Der Flug war gut, aber anstrengend. Ich bin sehr aufgeregt“, fügt er noch an.
Für Mohammad Kasho ist ein Traum wahr geworden
Dann geht es Richtung Königslutter. Warum er in Deutschland arbeiten möchte, wird er auf der Fahrt gefragt: „Ich möchte die Kultur kennenlernen, bei der Arbeit lernen.“ Seit drei Jahren habe er den Traum, nach Deutschland zu reisen, hier zu arbeiten. „Jetzt lebe ich meinen Traum“, freut er sich. Zuletzt habe er in einer privaten Klinik in der Krankenpflege auf der Intensivstation gearbeitet. Auch im Altenheim war er schon tätig. „Ich arbeite gern mit älteren Menschen“, sagt er.
Doch bevor es ans Arbeiten geht, heißt es erst einmal ankommen. „Zunächst werden wir den Arbeitsvertrag unterschreiben“, erklärt Frederic Knigge die nächsten Schritte. „Dann bringe ich ihn in die von uns angemietete Wohnung, vielleicht gehen wir noch Essen einkaufen. Dann soll er erst einmal richtig ankommen.“
Kontakt zu den jordanischen Kollegen im Haus hat Mohammad Kasho bereits vorab aufgenommen. „Ich stehe natürlich immer als Ansprechpartner bereit, aber gerade für die erste Zeit und für die Eingewöhnung ist es gut, wenn er sich mit Kollegen aus seinem Land austauschen kann.“
Bildunterschrift: Angekommen: Frederic Knigge, Referent für Integrationsmanagement im APZ (rechts) begrüßt Mohammad Eyad Mohammad Kasho am Flughafen Hannover (links). Foto: AWO Königslutter