Eigentlich sollte der Dorfteich in Hemkenrode (Landkreis Wolfenbüttel) ein Gewässer sein, das das Ortsbild entscheidend mitprägt – stattdessen steht der Teich nun seit drei Jahren leer. „Ratten, Insekten und zunehmende Verwilderung sind mittlerweile eine Belastung für viele Anwohnerinnen und Anwohner“, erläutert Anja Hantelmann (CDU), Oberbürgermeisterin der Stadt Hemkenrode. Vor drei Jahren wurde der Teich abgelassen und ausgebaggert. „Seitdem ist nichts mehr passiert. Auf die Wiederbefüllung warten wir bis heute“, so die CDU-Abgeordnete.
Verwaltung bezieht Stellung
Die Verwaltung erwidert, der Teich sei erst im Herbst 2024 ausgebaggert und – in vorheriger Abstimmung mit Naturschutz- und Wasserbehörde – abgelassen worden. Dass, wie zuvor berichtet, der Teich seit drei Jahren leer stehe, stimme also nicht. Eine Führungsschiene des Teichmönchs müsse erneuert werden, damit der Teich wieder befüllt werden kann, so die Verwaltung. Dazu bestehe bereits Kontakt mit einem Unternehmen. „Das weitere Vorgehen klärt die Verwaltung derzeit. Der Teich muss für den Einbau möglichst leer sein. Da durch die Quelle immer neues Wasser nachfließt, ist das nicht ganz einfach“, erklärt der Pressesprecher der Gemeinde Cremlingen, Frank Schildener.
Ein übermäßiges Vorkommen von Ratten sei der Verwaltung nicht bekannt. „Es werden Fallen mit Ködern ausgelegt. Werden die Köder nicht mehr angefressen, gilt der Befall als erledigt“, erläutert Schildener. Dieses Jahr meldeten die Bewohner in Hemkenrode lediglich drei Fälle von Ratten.
Klarer Zeitplan gefordert
Neben der Bedeutung für das Ortsbild weist Hantelmann außerdem auf einen praktischen Aspekt hin: So könne der Teich im Ernstfall eine wertvolle Wasserreserve für die Feuerwehr darstellen. Schildener erwidert, dass der Dorfteich kein offizieller Feuerlöschteich mehr sei. Die Wasserversorgung sei über das Hydrantensystem gesichert, außerdem könne im Notfall auf öffentliche Gewässer wie das Freibad im Elm zugegriffen werden.
Ein weiteres Thema stellt die Weide um den Teich dar. Diese sei als Schattenspender dafür verantwortlich, dass sich der Teich im Sommer nicht zu stark aufheize. Durch die anhaltende Trockenheit ist sie jedoch abgestorben und wird nun gefällt. Die Fällung der Weide werde gleichzeitig mit der Erneuerung des Teichmönchs stattfinden, wie in einer Sitzung des Ortsrates vom 17. Oktober 2024 beschlossen wurde. „Zu einer monatelangen Verzögerung, wie im Artikel beschrieben, wird es dadurch nicht kommen“, erläutert der Pressesprecher.
Ob die Forderungen der Oberbürgermeisterin damit eingehalten werden, bleibt abzuwarten.