Die Pilzsaison startet auch in Niedersachsens Wäldern wieder. Unter anderem in ländlichen Gegenden wie den Landkreisen Helmstedt oder Wolfenbüttel laden die Wälder zu Sammelaktionen ein. Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi (SPD) warnt jedoch vor einem sorglosen Umgang beim Sammeln und Verzehr von heimischen Wildpilzen. Verschiedene essbare Pilze sind schwer von hochgiftigen zu unterscheiden.
Laut Philippi birgt insbesondere der Grüne Knollenblätterpilz – im Fachjargon Amanita spec. genannt – große Gefahren. Der Pilz hat nämlich eine hohe Ähnlichkeit mit anderen essbaren Arten hat. So sieht er dem echten Eierwustling oder den Gelbe Knollenblätterpilz ähnlich.
Der grüne Knollenblätterpilz ist laut Niedersächsischem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung für etwa 90 Prozent durch Pilze hervorgerufenen tödlichen Vergiftungen verantwortlich. Erste Symptome, wie Übelkeit oder Erbrechen, zeigen sich in der Regel mehrere Stunden nach Verzehr. Nach etwa ein bis zwei Tagen könne es zu Leber- oder Nierenschädigungen kommen.
Pilzreste helfen bei Behandlung
„Bitte seien Sie beim Spaziergang durch den Wald vorsichtig und informieren sich vorab über die hier vorkommenden Pilzarten“, appelliert der Minister. „Sollten Betroffene den Verdacht haben, unter einer Pilzvergiftung zu leiden, ist es wichtig, umgehend ein Krankenhaus aufzusuchen, denn nach nur wenigen Stunden kann sich das Gift bereits im ganzen Körper ausgebreitet haben.“ Zusätzlich brauchen Mediziner Reste der Pilze oder des Erbrochenen, um die Vergiftung besser behandeln zu können. „Bitte passen Sie auf sich auf, damit dem spätsommerlichen Waldvergnügen nichts im Wege steht.“
Bei Vergiftungen oder Verdacht auf Vergiftungen steht auch das Giftinformationszentrum-Nord (GIZ) rund um die Uhr zur Verfügung. Das kann unter der Telefonnummer 0551/19240 erreicht werden.
Beitragsbild: Der Grüne Knollenblätterpilz ist hochgiftig. Landet er im Essen, kann das schnell böse ausgehen. Foto: Stock