Mit einer starken Beteiligung fiel am Dienstag, den 9. September 2025, der Startschuss für das Projekt „Digitales Landschaftsmodell des Helmstedter Reviers“. Laut Wirtschaftsregion Helmstedt nahmen über 60 Leute an der Auftaktveranstaltung im Haus der Wirtschaft teil. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft sowie Zeitzeugen des Bergbaus waren vor Ort.
Im Zentrum stand die Vorstellung des Projektvorhabens, das die Transformation des Helmstedter Reviers vom ehemaligen Braunkohlerevier zu einem vielfältigen Zukunftsraum digital abbilden soll. Entstehen soll ein anschauliches Modell. Es soll das Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunftsszenarien zeigen. Fertig werden soll es bis Ende 2026.
In mehreren thematischen Workshops diskutierten Teilnehmende zentrale Fragestellungen. So ging es unter anderem um die zukünftige Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeflächen im Einklang mit Natur und Balance im Revier. Auch wurde die Gestaltung einer nachhaltigen Energielandschaft mit erneuerbaren Energien und neuen Versorgungsstrukturen diskutiert. Zudem beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Frage, wie sich die Wirtschaft vom Bergbau hin zu einem diversifizierten Standort entwickeln kann.
Darüber hinaus wurde diskutiert, wie sich das Revier durch koordinierte Raumplanung und Flächennutzung neu ordnen soll. Wichtig war dafür die Frage, welche Rolle Erinnerungen und Geschichten aus der Vergangenheit als Fundament für neue Zukunftsvisionen spielen können.



Einheimische und Zeitzeugen sollen sich einbringen
Besonders betont wurde die Bedeutung der Einbindung von Einheimischen, Zeitzeugen und Eigentümern. Diese sollen mit ihren Erinnerungen und Perspektiven zum Gelingen beitragen. „Wir befinden uns an einem Zeitpunkt, wo wir glücklicherweise noch die Chance haben, mit Zeitzeugen zu sprechen und einzigartige Geschichten einzufangen“, erklärte dazu Herr Otto, erster Stadtrat der Stadt Helmstedt.
In den Workshops wurde deutlich, dass das Helmstedter Revier auch zukünftig als Energiestandort eine große Rolle spielen kann. Von der Nutzung erneuerbarer Energien über innovative Speicherlösungen bis hin zu neuen Versorgungsstrukturen für Industrie und Bevölkerung waren viele Ideen dabei. Ebenso hoben die Teilnehmer die Einzigartigkeit des Reviers hervor. Die besondere Landschaft, die Historie des Tagebaus und die daraus resultierenden Standortfaktoren bieten eine Basis, die so anderswo nicht zu finden ist.
Viele Teilnehmende betonten, dass die Tagebaugeschichte nicht nur Erinnerung, sondern Fundament für die künftige Entwicklung der Region ist. Sie könne als identitätsstiftendes Element dienen und zugleich Inspiration für neue Ideen liefern.
Darüber hinaus wurde herausgestellt, dass im Revier großes Potenzial und Innovationskraft vorhanden ist. Durch die Kombination aus Flächenverfügbarkeit, regionalem Know-how und der Offenheit der Akteure für Neues ergeben sich vielfältige Chancen für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.
Ergebnisse des Tages aufarbeiten
„Das Projekt lebt von der Vielfalt der Stimmen und Perspektiven, die wir einfangen können. Unser Ziel ist es, ein Modell zu entwickeln, das die Identität der Region widerspiegelt und gleichzeitig Impulse für die Zukunft gibt“, sagt Leonie Franetzki, Projektkoordinatorin der Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH.
Die nun anstehende Aufgabe besteht darin, diese Ergebnisse aufzubereiten und so weiterzuentwickeln. So will die Wirtschaftsregion die erarbeiteten Schwerpunkte sinnvoll und anschaulich im digitalen Landschaftsmodell abbilden. Damit dokumentiere das Modell nicht nur die Vergangenheit, sondern liefere konkrete Impulse für die Zukunft der Region liefert.
„Als regionale Wirtschaftsförderung begleiten wir den Wandel im Helmstedter Revier aktiv. Mit dem digitalen Landschaftsmodell schaffen wir ein Instrument, das die Transformation sichtbar macht, Orientierung bietet und Chancen für die weitere Entwicklung unserer Region eröffnet“, unterstrich der Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH, Thomas Klein.
Die positive Resonanz auf die Veranstaltung zeigt den Organisatoren, dass das Projekt auf großes Interesse stößt. Die Teilnehmenden schienen motiviert, den Prozess mitzugestalten. Die Wirtschaftsregion plant, so eine Veranstaltung im ersten Halbjahr 2026 zu wiederholen. Dann soll sie um vertiefende Workshops zu einzelnen Schwerpunkten ergänzt werden.
Alle interessierten Bürger, Zeitzeugen sowie Eigentümer im Helmstedter Revier, die ihre Erinnerungen, Geschichten oder Erfahrungen einbringen möchten, sind eingeladen, sich bei Leonie Franetzki per Mail an leonie.franetzki@wr-helmstedt.de oder per Telefon unter 05351/52353453 zu melden.
Der nächste Meilenstein, den das Unternehmen erreichen will, ist die Vergabe des Auftrags für das Modell. Das soll bis Ende 2025 passieren. Laut Plan würde Anfang 2026 die Umsetzung des digitalen Landschaftsmodells starten.
Beitragsbild: Die Veranstaltung war gut besucht. Fotos: Wirtschaftsregion Helmstedt