Schöningens Verwaltung unterstützt einen Allgemeinmediziner bei seiner Niederlassung in der Stadt der Speere.
Schöningens Verwaltung unterstützt einen Allgemeinmediziner bei seiner Niederlassung in der Stadt der Speere.

Streitobjekt in Schöningen kommt unter den Hammer

zuletzt aktualisiert: Samstag, 04. Oktober 2025, 08:34 Uhr

Die Stadt Schöningen verkauft das Haus der Alten Apotheke. Der Stadtrat hat beschlossen, dass die Verwaltung das Gebäude in der Herrenstraße 1 versteigert.

Hubertus Meyer (CDU) betonte, dass der Standort der Liegenschaft selbst ideal für eine ärztliche Versorgung sei. Eine städtische Nachnutzung für das zentral gelegene Haus sei ideal. Ihm zufolge sollten keine unüberlegte Entscheidung in der heutigen Sitzung getroffen werden sollte.

Mandy Schimmeyer (SPD) argumentierte, dass der Verkauf in Anbetracht der leeren Stadtkasse die einzig richtige Entscheidung sei. Der Haushalt der Stadt Schöningen hat ein Defizit von über 10 Millionen Euro. Ein Gebäude, das seit 20 Jahren leer steht, in schlechtem baulichen Zustand ist, Asbest enthält und auch noch laufende Kosten verursacht zu halten, sei in dem Rahmen nicht sinnvoll. Schimmeyer verwies aber darauf, dass der angrenzende Seniorenspielplatz erhalten werden müsse.

Kein Bedarf für Ärzte, kein Geld in den Stadtkassen

Genauer forderte die CDU eine Sanierung und Entwicklung des Gebäudes, unter anderem für ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ). Schimmeyer hielt das für unrealistisch. Die Kassenärztliche Vereinigung sehe keinen Bedarf für Schöningen sehe. Außerdem fehlten grundlegende Voraussetzungen wie Ärzte, Konzeption, Rechtsform und Finanzierung. 

Sie kritisierte zudem ein Zeitungsartikel, der ihrer Meinung nach die CDU-Position einseitig übernommen habe. Als Beispiel verweist die Rednerin auf die Partnerstadt Outokumpu (Finnland), die ein neues MVZ gebaut habe und das alte Gesundheitszentrum aufgegeben habe. Zusammenfassend unterstütze sie den Vorschlag der Verwaltung, die alte Apotheke zum Höchstgebot zu veräußern, statt eine teure Sanierung ohne gesicherten Nutzen anzugehen.

Spielplatz bleibt Stadteigentum

Ratsmitglied Axel Schliephake (Bündnis 90/Die Grünen) stimmt den Ausführungen von Schimmeyer zu. Der Meinung des Bestattungsunternehmers nach sei das Haus nicht mehr zu retten. Er erinnerte daran, dass bereits der ehemalige Bürgermeister Matthias Wunderling-Weilbier (SPD) erfolglos versucht hatte, das Gebäude zu verkaufen. Das Gebäude vor mehreren Jahren an drei Handwerker zu verkaufen, scheiterte mitunter am Widerspruch der CDU.

Schliephake sah den Standpunkt der CDU als widersprüchlich: Einerseits wollten die Politiker dem Haushalt aufgrund des hohen Fehlbetrags nicht zustimmen, andererseits sollte die Alte Apotheke nicht verkauft werden. Die CDU wollte sogar noch weitere Mittel in die Sanierung des Hauses stecken.

Die Fläche des Seniorenspielplatzes wird durch eine Flurstückteilung vorab getrennt und verbleibt im städtischen Besitz. Der Antrag der CDU, dass das denkmalgeschützte Haus saniert und ein Umgang mit leerstehendem Stadteigentum wird, wird bis zum Vorliegen eines Ergebnisses vertagt.

Beitragsbild: Im Stadtrat herrschte Uneinigkeit, wie es mit dem Haus weitergehen soll. Foto: Sophie Weinmann

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