Die Grundschule in Königslutter ist ein Sorgenkind der Stadt. An Schülern mangelt es der Driebeschule nicht, auch das bisher freiwillige Ganztagsangebot wird sehr gut genutzt. Dennoch nahm die Schule während der Stadtratssitzung am Donnerstag, den 26. Juni, einen großen Stellenwert ein.
Der Konrektor der Grundschule, Florian Herdegen, besuchte den Stadtrat. Während der Einwohnerfragestunde war er mehr mit einer Bitte als einer Frage vorstellig. Er fragte ins Plenum, wann das Verwaltungsgebäude der Schule fertig renoviert sei. Seine eigentliche Bitte: „Ist der Verwaltungstrakt bis zum neuen Schuljahr fertig?“
Belastung für Kollegium und Schüler hoch
Den Schulalltag würden Lehrer und Schüler vor Ort schon bewältigen. Das funktioniere aber nur, weil es keine Alternativen gäbe. Mittag werde meist in zwei Schichten gegessen. Das dann oft in den Räumen, in denen sich die Klassen schon den ganzen Tag aufhalten, statt in der Cafeteria.
Dass die Arbeitsplätze der Verwaltungskräfte und Lehrer überall da sind, wo Platz ist, mache die Arbeit anstrengender. „Wir sind flexibel“, betont Herdegen, „aber wir sind an unserer Belastungsgrenze.“
Generell sei es ein Problem, „dass die Schule gerade auseinander fällt.“ Das bestätigt auch die Stadtverwaltung während der Sitzung. Die Schule wird „liebevoll unser Schweizer Käse genannt“. Der Konrektor befürchtet, dass die Situation im Spätsommer schlimmer wird, könnten sie die Gebäude nicht besser nutzen. Ab dann wird die Ganztagsbetreuung Pflicht. In der Grundschule liegen deswegen auch schon einige zusätzliche Anmeldungen dafür.
Aus der anwesenden Stadtverwaltung sagte man zu, dass alles versucht werde, sich an den Zeitplan zu halten. Laut dem ist der Verwaltungstrakt zum Schuljahr 2025/2026 nämlich fertig.
Grundschule momentan reine Baustelle
Später in der Ratssitzung wurde außerdem angestoßen, dass die Straße vor der Schule seit einiger Zeit eine Baustelle ist. Heißt: Vor der Schule stapeln sich Baumaterialien wie Rohre, während sich auf der Straße Erde aufhäuft, wo Fahrbahnbelag liegen sollte. Der Zustand der Straße sorgte im Stadtrat für Diskussionen. Der Unterricht muss später beginnen und früher enden, damit Schüler pünktlich beim Bus stehen. Zudem sei das Gelände durch die fehlende Decke unwegsam und für den Durchgangs- und Schülerverkehr unpassierbar.
Bürgermeister Alexander Hoppe (SPD) gab zu bedenken: „Eine Baustelle bedingt Einschränkungen.“ Schüler, Lehrer und Anwohner müssten erst einmal hinnehmen, dass nicht alles so laufe wie gewohnt. Wie lange stellten sich einige der Ratsmitglieder die Frage.
Baustelle als Gefahrenquelle für Schüler
Denn einige der anwesenden Politiker müssten an der Grundschule regelmäßig vorbei. Deren Meinung nach dauere die Baustelle viel zu lange. „Für eine Großbaustelle arbeiten dort zu wenig Leute“, sagte Marc Schneider (CDU). Langsam könnte man der zuständigen Baufirma Druck machen. Sein Parteikollege Friedrich Maushake (CDU) sah es ähnlich: „Entweder schaffen sie die Baustelle mit ihrer Kapazität oder eben nicht.“ Dann müsste Maushakes Meinung nach eine andere Baufirma die Arbeiten zu Ende führen.
Am Ende ging es trotz aller Diskussion auch um die Sicherheit der Schüler: Die Kinder könnten die normalen Fluchtwege nicht nutzen. Im Rat war nicht klar, wo Alternativen entlang führten und ob diese in der Schule klar kommuniziert seien. Der Konrektor konnte nicht mehr gefragt werden, da er schon gegangen war. Der Bürgermeister versprach, das mit der Schule abzuklären.
Beitragsbild: Der Haupteingang der Driebeschule ist für die Schüler gerade nicht nutzbar. Fotos: Sophie Weinmann
