Bittere Pleite für die Handballer vom MTV Braunschweig im ersten Aufstiegsfinale. Die Männer von Volker Mudrow unterlagen im Final-Hinspiel der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga bei der HSG Krefeld Niederrhein mit 26:32 (15:16). Dabei kassieren sie zwei Rote Karten und diverse Zwei-Minuten-Strafen, zudem verletzen sich mit Jan Mudrow und Tim Otto gleich zwei Spieler. Nun muss im Rückspiel am Samstag, den 8. Juni, in der Alten Waage ein deutlicher Sieg her, soll der Aufstieg noch gelingen.
Tiefe Enttäuschung und Verletzungssorgen
Die Enttäuschung bei Trainer, Spielern, Verantwortlichen und Fans war nach dem Schlusspfiff unbeschreiblich groß. Und das bezog sich sowohl auf das Ergebnis als auch auf die Verletzungen. Und die wiegen womöglich schwer: Jan Mudrow war in der 40. Minute nach einem Foul mit dem Fuß umgeknickt, und obwohl er im Laufe des Spiels bandagiert auf die Platte zurückkehrte, ist unklar, ob er im Rückspiel wird auflaufen können. Es besteht der Verdacht auf einen Bänderriss, ein MRT soll Klarheit bringen. Zudem erlitt Tim Otto einen Muskelfaserriss im Oberschenkel.
Starker Start versandet nach zwei harten Roten Karten
Die Braunschweiger starteten sehr verheißungsvoll in das erste Aufstiegsfinale. Die Abwehr stand wie ein Bollwerk und stellte Krefeld vor große Probleme, auch im Angriff zeigte man sich zwingend. Die Folge war eine verdiente 9:6-Führung. Die Gastgeber schienen verunsichert und machten leichte Fehler, die 2.300 heimischen Fans waren auffallend unauffällig. Doch dann gab es einen Bruch im Braunschweiger Team: Lukas Friedhoff sah nach einem Gesichtstreffer in der 19. Minute die Rote Karte, sieben Minuten später musste auch Bela Pieles wegen eines Fouls auf die Tribüne. Eine sehr harte Entscheidung der Schiedsrichter und sehr schwer nachvollziehbar.
Sowohl Friedhoff als auch Pieles fehlten dem Braunschweiger Spiel, es musste improvisiert werden – Tim Lietz half in der Abwehr aus, Rückraum-Akteur Benjamin Peitsaro rückte auf Linksaußen. Man blieb im Spiel, Krefeld hatte weiterhin Mühe. „Ich muss der Mannschaft ein Riesen-Kompliment machen. Kämpferisch war das stark“, sagte Volker Mudrow. Der MTV steckte nicht auf, auch nicht, als es diverse Zwei-Minuten-Strafen hagelte und so oft in Unterzahl agiert werden musste.
Krefeld zieht nach Mudrow-Verletzung davon
Jan Mudrows Verletzung stellte einen weiteren Bruch dar – Krefeld bekam immer mehr Oberwasser und hatte nun auch das Publikum hinter sich. Die letzte Viertelstunde waren die Löwenstädter stehend k. o. und versuchten, das Hinspiel mit möglichst wenig Rückstand über die Bühne zu bekommen. Am Ende waren es sechs Treffer, in Anbetracht der dezimierten Mannschaft eine starke Leistung.
„Wir sind natürlich enttäuscht, das hatten wir uns anders vorgestellt“, sagte Volker Mudrow. „Im Endeffekt haben wir uns noch gut gehalten, aber die Niederlage fällt zwei, drei Tore zu hoch aus“, ergänzte Niklas Wolters. Man gibt sich dennoch kämpferisch: Lukas Friedhoff glaubt an eine Aufholjagd in eigener Halle, Bela Pieles will „noch mal alles reinschmeißen“. Fakt ist: Krefeld ist stark, aber keine Übermannschaft. Bis zu den Roten Karten war der MTV mehr als auf Augenhöhe. Eine Tatsache, die hoffen lässt. Und dann sind da ja noch die MTV-Fans. Der Traum vom Aufstieg lebt weiter.

Spielschema vom ersten Aufstiegsfinale:
MTV: Niklas Mellmann, Timon Serbest, Eike Engelbrecht; Benjamin Peitsaro (1), Tim Otto (5), Philipp Krause (4/2), Lukas Friedhoff, Jan Mudrow (4), Niklas Wolters, Nikolaos Tzoufras (5), Bela Pieles (4), Philipp Neubauer (2), Jan-Bennet Kanning (1), Tim Lietz, Elias Opitz.
Krefeld: Sven Bartmann (2), Martin Juzbasic; Robert Krass, Christopher Klasmann (6/3), Lucas Schneider (2), Pascal Noll (2), Tim Hildenbrand (6), Lukas Siegler, Mike Schulz, Cedric Marquardt (4), Lukas Hüller (2), Lars Jagieniak, Jörn Persson (2), Niklas Ingenpass (6), Matija Mircic.
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