Mit Bestnote aus der Reha-Werkstatt in Königslutter

zuletzt aktualisiert: Freitag, 13. Juni 2025, 16:58 Uhr


Mit Bestnoten haben Pascal Korell und Bruno Evers ihre Ausbildung bei der Lavie Reha gGmbH abgeschlossen. Ungewöhnlich für eine Reha-Einrichtung, aber kein Einzelfall. Die beiden 25-Jährigen zählen zu den Kammerbesten im Metallhandwerk und stehen bereits vor den nächsten Karriereschritten. Ihr Erfolg zeigt, wie leistungsfähig Ausbildung auch unter besonderen Bedingungen sein kann.

Auch die nächsten Wegmarken sind für die Beiden schon eingeschlagen. „Im Moment arbeite ich für eine Zeitarbeitsfirma in der Lagerlogistik, aber im Herbst starte ich an der Schule in Braunschweig, um staatlich geprüfter Techniker zu werden“, erklärt Pascal Korell. Bruno Evers hat bereits bei seinem neuen Arbeitgeber begonnen: „Bei Hohrenk in Schandelah baue ich Haltestellen und andere Komponenten für den ÖPNV.“

Abschied vom Ausbildungsbetrieb in Königslutter

Beide machen einen hochzufriedenen Eindruck. Allerdings müssen sie einen Wermutstropfen verkraften: Nach fünf Jahren verlassen sie Lavie und werden wohl so schnell nicht zurückkommen. „Die beiden waren zunächst anderthalb Jahre in der Reha und haben dann die dreieinhalbjährige Ausbildung absolviert“, erzählt Sozial-Pädagoge Thomas Eichhorn vom Team Ausbildung. Solch eine Zeit könne enge und stabile Beziehungen schaffen.

„Wir haben uns an die ganze Gruppe gewöhnt“, sagt Bruno Evers, „Königslutter und die Arbeit hier sehr schätzen gelernt.“ Und Pascal Korell ergänzt: „Das hatte schon WG-Charakter.“

Während der Ausbildung ins Ausland

Gerade er hatte sogar noch etwas mehr mitgenommen von den Möglichkeiten bei Lavie. Für drei Wochen flog er zu einem Praktikum nach Breschia in Italien. „Das wurde von der Handwerkskammer und dem Erasmus-Programm gefördert und hat unheimlich viel Spaß gemacht. Eigentlich war das gar kein Praktikum, sondern ich durfte schon kleinere Aufgaben übernehmen.“

Für Stefan Keck, Leiter der Metallwerkstatt bei Lavie, ist das gute Abschneiden des Duos keine Überraschung. „Es sind einfach gute Leute.“ Auch die Arbeitsumstände in den beschützten Werkstätten seien einer intensiveren Schulung förderlich. „Im Gegensatz zu freien Werkstätten haben wir keinen Produktionsdruck, darum können wir tiefer ins Hintergrundwissen einsteigen.“ Diese gezielte Förderung zahle sich aus, die Lavie-Lehrlinge gehören mittlerweile regelmäßig zu den Kammerbesten.

Betreuer half bei Problemen

Gleichwohl sei die Ausbildung bei Lavie kein Selbstläufer. „Im aktuellen Jahrgang hatten wir sieben Starter, doch nur fünf kamen durch. Manchmal haben die Neulinge einfach falsche Vorstellung von diesem Lehrberuf, manchmal sind es aber auch medizinische Gründe, die unsere Teilnehmenden zur Aufgabe zwingen.“

Das traf auf das Duo Korell und Evers natürlich nicht zu. Und wenn es doch mal eine Krise gab, war Reha-Begleiter Thomas Eichhorn zur Stelle. „Diese beiden brachten aber schon von Beginn an viel Motivation und einen starken Willen mit.“ Nun bekommen sie in Kürze bei der Verabschiedung ihre Urkunden ausgehändigt. Kopien erhält der Arbeitgeber, und wo die dann hängen, weiß Thomas Eichhorn jetzt schon: „Die kommen in unsere Hall of Fame, wo unsere besten Absolventen aufgeführt sind.“

Beitragsbild: Nach dem erfolgreichen Abschluss trafen sie sich nochmal in der Lavie-Werkstatt, wo zu Ausbildungszwecken immer noch an der offenen Esse gearbeitet werden kann (von links): Reha-Begleiter Thomas Eichhorn, die beiden Einser-Absolventen Pascal Korell und Bruno Evers sowie Stefan Keck, Leiter der Metallwerkstatt.  Foto: Regio-Press

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