Mit rosafarbenen Blüten und süßlichem Duft wirkt es auf den ersten Blick harmlos. Doch das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) ist eine invasive Pflanze, die sich rasant ausbreitet und zunehmend heimische Arten verdrängt. Im Landkreis Helmstedt hat man dem exotischen Eindringling nun erneut den Kampf angesagt. Bereits zum dritten Mal seit 2023 rückten Mitarbeitende der Kreisverwaltung aus, um das Springkraut an der sogenannten Totenwiese bei Bad Helmstedt in mühevoller Handarbeit zu entfernen.
Wie der Geschäftsbereich Abfallwirtschaft, Wasser- und Umweltschutz des Landkreises mitteilt, ist die Bekämpfung des Drüsigen Springkrauts eine langfristige und unerlässliche Aufgabe, um geschützte Lebensräume wie die Pfeifengraswiesen im südlichen Lappwald zu erhalten. Diese Wiesen gehören laut Landkreis zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen in Niedersachsen. Damit sind sie auf regelmäßige Pflege angewiesen. Neben Mahd und Gehölzrückschnitt bedeutet das auch, dass die Kreisverwaltung Neophyten wie das Drüsige Springkraut konsequent entfernen müssen.
„Das Problem ist nicht nur das rasche Wachstum der Pflanze, sondern auch ihre enorme Ausbreitungskraft“, erklärt eine Sprecherin des Landkreises. Die Pflanze, ursprünglich aus Asien eingeführt, könne sich selbst aus kleinsten Pflanzenteilen regenerieren – und ihre Samen bleiben über viele Jahre keimfähig.
Besonders an feuchten Standorten wie Bach- und Flussufern, aber auch auf naturnahen Wiesen fühlt sich das Drüsige Springkraut wohl – genau dort, wo auch heimische Pflanzen auf Lebensraum angewiesen sind. Wird es nicht zurückgedrängt, kann es ganze Flächen dominieren und damit die Artenvielfalt massiv gefährden.
Die Kreisverwaltung setzt deshalb auf langfristige Maßnahmen, bei denen Ehrenamtliche und Fachkräfte Hand in Hand arbeiten. Die Bekämpfung des Springkrauts sei eine Daueraufgabe, so der Landkreis – aber eine, die sich lohne. Denn nur so könnten wertvolle Biotope wie die Pfeifengraswiesen auch für kommende Generationen bewahrt werden.
Beitragsbild: Das Springkraut wächst schnell und viel. Foto: Landkreis Helmstedt