Toiletten für alle: Niedersachsen bringt mehr Würde in den Alltag

zuletzt aktualisiert: Dienstag, 29. Juli 2025, 16:03 Uhr

Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung fördert wieder Projekte zur Inklusion. Gemeinnützige Organisationen können so eine Förderung Projekten beantragen, um Menschen mit Behinderungen eine Teilnahme an Veranstaltungen zu ermöglichen.

Diese Förderung folgt auf die 2024 ausgelaufene „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Projekten zur Inklusion, Partizipation und Bewusstseinsbildung“. Geplante Laufzeit sind die nächsten fünf Jahre. Nähere Informationen zur Förderrichtlinie und zum Förderaufruf finden Interessierte auf der Internetseite des Ministeriums

Bewerben können sich gemeinnützigen Organisationen wie Vereine und Verbände mit Projekten, die die aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderungen fördern. Dabei geht es nicht nur um Projekte in großen Städten wie Braunschweig, es können sich auch Organisationen mit Projekten aus den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt bewerben. Das Ministerium fördert mit je höchstens 50.000 Euro und bezuschusst maximal 80 Prozent der Ausgaben.

Zusätzliche Förderung für barrierefreie Toiletten

Das Ministerium fördert 2025 und 2026 nicht nur Inklusionsprojekte. So können Verbände und Vereine einen festen Zuschuss in Höhe von 7.500 Euro für die Ausstattung von barrierefreien WCs unter dem Motto „Toilette für alle“ beantragen.

Diese „Toilette für alle“ ist aber nicht nur eine behindertengerechte Toilette mit Haltegriffen, Hilfeknöpfen und mehr Platz. Sie ist als Pflegetoilette angelegt. Zur Ausstattung gehört laut Ministerium unter anderem eine höhenverstellbare Pflegeliege und ein Patientenlifter für den rückenschonenden Transfer vom Rollstuhl auf die Liege.

In ganz Niedersachsen gibt es derzeit nur circa 20 dieser Pflegetoiletten, die meisten davon in der Landeshauptstadt Hannover. Sie sind auch auf einer interaktiven Karte eingetragen. Das Land will dies ändern. Das Ziel ist, dass die Zahl der „Toiletten für alle“ auf 50 steigt. „Die ‚Toilette für alle‘ ist kein nice-to-have – sie ist eine notwendige Infrastruktur für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Denn wir sprechen nicht über Luxus, sondern über Würde“, sagt der Niedersächsische Sozialminister Dr. Andreas Philippi. Die bestehenden barrierefreien Toiletten reichen nicht für Menschen, die wegen schwerer oder mehrfacher Behinderungen oder alters- oder unfallbedingter Inkontinenz.

Das Land Niedersachsen fördert seit 2016 Projekte und Maßnahmen zur Teilhabe und Inklusion und die Öffentlichkeit für die Belange von Menschen mit Behinderungen und ihre Rechte zu sensibilisieren. Das fordert auch das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BKR), welches seit 2009 in Deutschland in Kraft ist. Bisher wurden 62 Projekte mit insgesamt 1,3 Millionen Euro vom Niedersächsischen Sozialministerium gefördert. Für das Jahr 2025 stehen bis zu 500.000 Euro zur Verfügung.

Beitragsbild: Das Land fördert Projekte, die Barrieren abbauen, und das nicht nur im direkt sichtbaren Raum. Foto: Stock

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