Handballer vom MTV Braunschweig verpassen Aufstieg in 2. Liga

zuletzt aktualisiert: Dienstag, 10. Juni 2025, 10:14 Uhr

Partie gewonnen und am Ende trotzdem verloren. Die Handballer vom MTV Braunschweig haben im Final-Rückspiel am Samstagabend zwar die HSG Krefeld Niederrhein mit 31:29 (14:14) bezwungen und den Westfalen somit die erste Niederlage nach über einem Jahr beigebracht. Das große Ziel, den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga, verpassten die Braunschweiger wegen des schlechteren Torverhältnisses dennoch. Trotz der Enttäuschung wurden die Spieler von ihren Fans nach dem Schlusspfiff frenetisch gefeiert. Vor allem Jan Mudrow, Nikolaos Tzoufras und Benjamin Peitsaro, die aus unterschiedlichen Gründen dem MTV den Rücken kehren – wenn auch schweren Herzens.

Harzblock 383 leiht Krefelder Fans vor dem Spiel Trommeln

Dass der Handballsport besonders fair daherkommt, ist unlängst bekannt. Am Samstagabend, bei einem Spiel von ungeheurer Wichtigkeit, wurde dies einmal mehr unterstrichen. Ein Krefelder Fanbus mit rund 100 Anhängern hatte zunächst auf der Autobahn festgehangen und kam nicht pünktlich zum Spielbeginn. Den bereits angereisten Westfalen-Zuschauern fehlten somit Trommeln. Und was macht der MTV-Fanklub Harzblock 383? Leiht ihnen zwei dieser lauten Instrumente. So geht Sportlichkeit!

Großer Kampf trotz schwieriger Ausgangslage

Da das Hinspiel in Krefeld mit sechs Toren verloren gegangen war, musste Samstagabend in der ausverkauften Alten Waage ein hoher Sieg her. Schon an sich ein schweres Unterfangen, denn die Westfalen hatten seit über einem Jahr keine Partie mehr verloren. Zudem fehlte dem MTV mit Jan Mudrow einer der Top-Leistungsträger: Der 18-Jährige hatte sich eine Woche zuvor einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. Tim Otto ging zudem angeschlagen (Muskelfaserriss) auf die Platte.

Die Handballer vom MTV Braunschweig hatten sich diesen Abend viel vorgenommen und wollten das kleine Wunder unbedingt: Zunächst lagen sie zurück, doch sie kämpften, holten auf, Niklas Mellmann hielt sein Team mit tollen Paraden im Spiel. Sie gingen in Führung, sieben Minuten vor Schluss gar mit drei Treffern (27:24). „In dieser Situation hatten wir die Chance, auf vier Tore wegzuziehen. Dann wäre es noch mal richtig eng geworden“, sagte Volker Mudrow nach dem Schlusspfiff.

Doch es fehlte ein bisschen Glück und Krefeld blieb dran. Die Braunschweiger Fans, die längst nichts mehr auf den Sitzen hielt, mussten mit ansehen, wie der Aufstieg erneut knapp verpasst wurde. Die Männer um Kapitän Philipp Krause zeigten dennoch ein großartiges Spiel und ließen sich auch nicht von der einen oder anderen Unwägbarkeit beirren. Der zum Beispiel, dass Lukas Friedhoff bei einer Rettungsaktion in der ersten Halbzeit mit dem Kopf gegen die Tribüne knallte und für den Rest der Partie ausfiel.

Mit enttäuschter Miene bedankten sich Linksaußen Bela Pieles und seine Mannschaftskameraden bei den Fans in der Alten Waage für die herausragende Unterstützung.
Mit enttäuschter Miene bedankten sich Linksaußen Bela Pieles und seine Mannschaftskameraden bei den Fans in der Alten Waage für die herausragende Unterstützung. Foto: Lando Reinberger

Abschied von Mudrow, Tzoufras und Peitsaro

Nach dem Schusspfiff und der einen oder anderen vergossenen Träne ging es schließlich um die Verabschiedung von Jan Mudrow, Nikolaos Tzoufras und Benjamin Peitsaro. Mudrow spielt ab der kommenden Saison für Bundesligist TBV Lemgo, Tzoufras konzentriert sich künftig auf Familie und Job, Peitsaro zieht es zurück nach Finnland. Alle drei gehen schweren Herzens, alle drei wurden herzlich und gebührend verabschiedet. Der MTV – eine wunderbare Handball-Familie.

Spielschema:

MTV: Niklas Mellmann, Timon Serbest, Eike Engelbrecht; Benjamin Peitsaro (5), Tim Otto (2), Philipp Krause (8/4), Lukas Friedhoff, Niklas Wolters (6), Nikolaos Tzoufras, Bela Pieles (6), Philipp Neubauer (1), Jan-Bennet Kanning (3), Tim Lietz, Elias Opitz.

Krefeld: Sven Bartmann, Martin Juzbasic; Robert Krass, Christopher Klasmann (6/2), Lucas Schneider (5), Pascal Noll (1), Tim Hildenbrand (5), Lukas Siegler (1/1), Mike Schulz (1/1), Cedric Marquardt (1), Lukas Hüller (1), Lars Jagieniak, Jörn Persson (4), Niklas Ingenpass (3), Julius Rose, Matija Mircic (1).

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