Ein Radler mit Herz für die Region in und um den Elm-Lappwald

zuletzt aktualisiert: Montag, 14. Juli 2025, 09:55 Uhr

Die Region in und um den Elm-Lappwald ist schön. Sehr schön sogar, findet Thomas Kempernolte, der im Schöninger Ortsteil Hoiersdorf wohnt und sich für die Region engagiert. Er findet seine Heimat so schön, dass er einen Leserbrief in der Zeitung, der über die Region schimpfte, nicht auf sich sitzen lassen wollte. Damit ging sein Engagement, wie er es jetzt betreibt, erst so richtig los.

Gut 15 Jahre ist das her. Kempernolte schrieb auch einen Leserbrief, einen positiven. Veröffentlicht wurde sein Leserbrief nie. Aber ein Redakteur hatte sich damals bereit erklärt, sich vom Hoiersdorfer die Gegend zeigen zu lassen. Was sich auf dem Spaziergang auch noch zeigte: Läuft etwas nicht, wird Thomas Kempernolte angesprochen. Er kümmerte sich ja schon.

Kurz darauf fing der Ingenieur in seiner Freizeit an, Rad- und Wanderwege zu erschließen, auszuschildern und instand zuhalten. „Als Privatperson konnte ich direkt anpacken“, erinnert er sich. Unterstützt wurde er dabei von lokalen Forstunternehmen, Behörden und Eigentümern.

Pflege und Aufbau ist viel Organisationsarbeit

„Die Schwierigkeit ist, dass der Elm-Lappwald zwei große Eigentümer hat und circa 30 kleine“, sagt Kempernolte. Will er einen neuen Weg ausweisen, muss er mit jedem Eigentümer einzeln sprechen. Gewisse Befugnisse, die Wälder zu betreten, haben Fußgänger zwar. Ausgewiesene Wanderwege müssten jedoch mit den Eigentümern der Flurstücke abgesprochen sein. Denn dann geht es dann auch um rechtliche Themen wie Verkehrssicherung. Die Zusammenarbeit läuft gut, findet Kempernolte. Ihm ist der persönliche Umgang miteinander wichtig, um solche Sachen zu klären.

Thomas Kempernolte ist gerne mit dem Rad unterwegs. Dabei ist für ihn ein Helm Pflicht.

Die Pflege der Wege hat inzwischen eine Firma übernommen. Damit konnte er sich anderen Dingen widmen. Büchern zum Beispiel. In denen trägt er Wander- oder Radrouten zu verschiedenen Themen zusammen. Mittlerweile hat Kempernolte schon 8 Bücher mit verschiedenen Routen im und um den Elm-Lappwald veröffentlicht. Dabei will er auch weitere Kreise ziehen: Bis nach Wernigerode sollen Radrouten mit ins Repertoire kommen.

Auf der Seite Elm-Freizeit sammelt er die Routen, die auch über die Elm-Lappwald-Region hinaus gehen. Der Hoiersdorfer lädt sie auch auf gängigen Wander-Apps hoch, inklusive der von Elm-Freizeit.

Für die ehrenamtliche Arbeit ausgezeichnet

Für seine Arbeit hat er mittlerweile mehrere Preise gewonnen. Mitunter erhielt Kempernolte 2014 den Gemeinsampreis, 2021 die niedersächsische Forstmedaille.

Der Hoiersdorfer knöpft sich mittlerweile Fahrrad-Routen vor, die seiner Meinung nach veraltet sind. Er ist sehr gern mit dem Fahrrad unterwegs. Sicherheit ist bei ihm trotzdem wichtig. „Wer bei mir mitfährt, muss einen Helm tragen.“

Viele Routen, die es gebe, führen an Sehenswürdigkeiten vorbei, anstatt sie abzufahren. „Wenn die Route nicht zu Sehenswürdigkeiten hinführt, findet da oft keiner hin.“ Was schade sei, wie der Ingenieur findet. Deswegen integriert Kempernolte die Attraktionen in die Strecke.

Selbst eine Tour zu aktualisieren ist für Kempernolte viel Arbeit.

Was relativ einfach klingt, ist eine Menge Arbeit. Der Ingenieur sucht sich die Route aus, schaut, wo sie lang führt und welche Sehenswürdigkeiten man in die Strecke integrieren könnte. Dann fährt er sie ab, dokumentiert sie und die Änderungen, die er vorgenommen hat.

Aber er schreibt nicht nur darüber. Auf seinen Fahrten fotografiert, filmt, und erstellt Kempernolte GPS-Datenpunkte. Aus diesen Informationen baut er einen Bericht über die Strecke zusammen. Dafür muss er auch die Streckenübersicht mit den GPS-Punkten kontrollieren. An manchen Stellen verläuft nämlich die GPS-Strecke nicht dort, wo er auch lang gefahren ist.

Im August will er mit Freunden die Hanse-Wendland-Radtour abfahren. 81 Sehenswürdigkeiten liegen entlang der Strecke, die er als Streckenpunkte einbauen will.

Beitragsbild: Thomas Kempernolte ist viel mit dem Rad unterwegs. Fotos: Sophie Weinmann

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