Mit seinem vielfältigen Angebot ist der Bücherbus im Landkreis Wolfenbüttel längst mehr als eine mobile Bibliothek: Er fungiert als kultureller Treffpunkt, der Bildung, Begegnung und Begeisterung vereint. Anfang Mai hat der Bücherbus Station am Sportplatz im Wolfenbütteler Ortsteil Salzdahlum gemacht, einer von 46 Haltestellen im gesamten Landkreis.
Dort informierte das Team des Bücherbusses Vertreterinnen und Vertreter der Kreispolitik über das bestehende Angebot und stellte erste Überlegungen zu einer Weiterentwicklung des Bücherbus-Konzeptes vor.
Wie beliebt der Bücherbus ist, zeigte sich eindrucksvoll: Zahlreiche kleine und große Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, Medien auszuleihen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Viele Medien ausgeliehen
Auch die Zahlen unterstreichen die Bedeutung des Angebots. Allein in 2024 kamen rund 14.400 Besucherinnen und Besucher zu Veranstaltungen des Bücherbusses. Die Gäste liehen insgesamt gut 71.000 Medien aus. „Wir freuen uns sehr über das kontinuierlich wachsende Interesse an unserem Angebot“, unterstreicht Laura Lörcher, Leiterin des Bücherbus-Teams. „Alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Wolfenbüttel sind bei uns herzlich willkommen.“
Auch mehrere Kreistagsabgeordnete sowie Mitglieder des Verwaltungsrats des Bildungszentrums Landkreis Wolfenbüttel (BIZ) nutzten den Halt in Salzdahlum, um sich vor Ort ein Bild vom aktuellen Angebot zu machen und sich über die angestrebte Neukonzeption des Bücherbusses zu informieren.
Der Bücherbus als Ort der Begegnung
„Der Bücherbus ist mehr als eine rollende Bibliothek. Er ist ein Treffpunkt, ein Gesprächsort, ein Stück Kultur, das Freude bringt und Menschen miteinander verbindet“, sagt Johanna von Anshelm, Leiterin der Abteilung Kultur und Medien.
Mit einem Bestand von insgesamt rund 30.000 Medien sind circa 4.500 im Bus selbst. Mit ihnen versorgt der Bücherbus regelmäßig Grundschulen, Kitas und Bürgerinnen und Bürger in den Ortschaften im gesamten Landkreis. Damit fungiert er auch als Treffpunkt.
Diese soziale Funktion soll künftig noch stärker ausgebaut werden. Das Ziel: Den Bücherbus als lebendigen Treffpunkt zu etablieren. Dafür sind erweiterte Haltezeiten, Wochenendangebote und Kooperationsprojekten mit lokalen Initiativen und Vereinen geplant.
Ein Ort zum Bleiben durch Neukonzeption
Die geplante Neukonzeption sieht mehr Aufenthaltsqualität vor. Flexible Möblierung, einladende Innen- und Außenbereiche und eventuell ein kleines Getränkeangebot sollen den Bücherbus als mobilen Begegnungsort stärken.
Zudem prüft der Landkreis, wie das Angebot des Bücherbusses sinnvoll erweitert werden kann. „Mit dem Bücherbus sind wir im direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, da es wäre ja toll, wenn wir einzelne Angebote der Landkreisverwaltung mit in die Ortschaften bringen könnten“ erläutert Lörcher diese Überlegung.
Auch das bereits bestehende Kulturangebot mit Lesungen und Veranstaltungen soll weiter ausgebaut werden. Bestehende Kooperationen mit Grundschulen und Kitas werden beibehalten. Sie sollen aber etwa um Angebote für Ganztagsschulangebot in Grundschulen ergänzt werden. Künftig sollen auch weitere Zielgruppen stärker berücksichtigt werden – etwa Jugendliche sowie jüngere und ältere Seniorinnen und Senioren.
Halte begeistern Publikum
Der Halt in Salzdahlum war für viele Familien ein echtes Highlight. „Gerade das Neubaugebiet hat viele neue Besucherinnen und Besucher gebracht“, sagt Bücherbus-Fahrer Norman Bläß. Auch Herr Veit, Vater einer jungen Leserin, zeigt sich begeistert: „Für uns ist der Bücherbus-Besuch jedes Mal ein kleines Ereignis – er hält ja direkt um die Ecke.“
Die Besucherinnen und Besucher waren an dem Tag eingeladen, aufzuschreiben, warum sie gerne zum Bücherbus kommen. Die Antworten reichten von „Weil ich abends gerne in Traumwelten abtauche …“ über „Weil es richtig cool ist, abends zur Haltestelle zu fahren und Bücher auszuleihen“ bis zu „Mein Papa war schon in den 90ern hier – jetzt zeigt er mir, wie toll es ist.“
Die Organisatoren freuen sich über die positiven Rückmeldungen an den Haltestellen. Über die geplante Neukonzeption und die damit verbundenen nächsten Schritte entscheiden nun die politischen Gremien des Landkreises.