Schon der erste Biss in die Frucht ist ein pures Vergnügen. Die Schale knackt und der Saft des Fruchtfleisches spritzt hervor – perfekter Genuss. Der Apfel ist das beliebteste Obst in Deutschland. Kein Wunder, denn die gesunde Frucht ist sehr vielseitig: Egal ob pur, gekocht, als Belag für Kuchen, Apfelsaft, Apfelmus oder im Winter als Bratapfel sowie wärmender Punsch, die Möglichkeiten sind schier grenzenlos und für jede Jahreszeit gibt es auch gleich das passende Rezept. Auch unsere Region begeistert mit tollen Apfelbauern, Sorten und Apfelfesten.
Das Lieblings-Obst
Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 872.000 Tonnen Tonnen Äpfel geerntet (Bundesinformationszentrum Landwirtschaft). Der Grund für seine Popularität: Geschmack, praktisch zu essen und seine gesundheitlichen Vorzüge. Manche Sorten können bis in den Spätwinter problemlos gelagert werden. Dadurch war und ist es möglich die wertvollen Vitamine mit in die kalte Jahreszeit zu nehmen. Heutzutage sind sogar einige Sorten ganzjährig frisch in den Obstabteilungen zu erhalten. Das sogenannte „Gelbe Band“ lädt außerdem dazu ein, die frischen Früchte selbst vom Baum zu pflücken, wo es angeboten wird. Auch wenn das Obst ursprünglich aus Asien stammt, ist es seit dem Mittelalter auch bei uns heimisch und heute können die meisten weitgehend auf regionale Früchte setzen. In jedem Fall ist es immer eine gute Idee, regelmäßig zum Apfel zu greifen.
Die sechs häufigsten Fragen rund um das beliebte Obst



1. Wie lagert man Äpfel richtig?
Äpfel sollten kühl und trocken gelagert werden. Damit verlängert man nicht nur die Haltbarkeit, sondern erhält auch den Geschmack. Keller und Kühlschrank sind die idealen Lagerorte. Da Äpfel zu den sogenannten klimakterischen Früchten zählen, was bedeutet, dass sie bei der Lagerung nachreifen und dabei den Stoff Ethylen freisetzen, ein Stoff der auch andere Früchte schneller reifen lässt, sollte man sie am besten in einem gesonderten Behältnis lagern. Tipp: Die sauerstoffarme Atmosphäre eines Plastikbeutels verlangsamt den Reifungsprozess und verhindert das Austrocknen der Äpfel.
2. Sollte man die Schale mitessen?
Ja, unbedingt – denn darunter finden sich die meisten Vitamine. Fast alle Apfelsorten bilden außerdem eine natürliche Wachsschicht. Dies dient dem Schutz vor äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel Insekten. Zudem bewahrt die Wachsschicht den Apfel vor dem Austrocknen. Für den Verzehr ist die „Schutzschicht“ jedoch völlig unbedenklich: Man kann sie abwaschen, muss aber nicht.
3. Was tun mit runzeligen Äpfeln?
Keinesfalls in den Müll oder auf den Kompost werfen – aus ihnen kann man in der Küche noch wunderbare Sachen zaubern, wie zum Beispiel Apfelmus oder Kompott. Auch als klein geschnittene Apfelringe im Pfannenkuchen verwandeln sie jedes Frühstück zu einem besonderen Genuss. Auch dünn geschnitten und gedörrt sind die Ringe ein toller Snack.
4. Welche Apfelsorte eignet sich zum Backen?
Äpfel werden in Tafel- und Kochobst unterteilt. Während sich Sorten wie „Golden Delicious“ und „Gala“ super für den Rohverzehr anbieten, wählt man zum Kochen und Backen eher „Boskop“ oder „Braeburn.“ Die sogenannten Kochäpfel entfalten ihr volles Aroma erst bei der Verarbeitung. Roh hingegen sind sie eher sauer. Hier spielt jedoch der Geschmack eine große Rolle. Äpfel sind universell einsetzbar. Es kommt ganz darauf an, ob man eher einen süßlichen Geschmack, zum Beispiel zum Verfeinern pikanter Saucen wünscht oder die säuerliche Note in süßen Desserts bevorzugt. Tipp: Probieren Sie immer mal wieder Neues aus!
5. Sind alle grünen Äpfel sauer im Geschmack?
Generell ist zu sagen, dass Äpfel immer dann sauer sind, wenn sie unreif, also grün, geerntet werden. Die Farbe des Apfels hängt immer von der Sorte ab. Es gibt zum Beispiel auch rote Äpfel (u.a. Braeburn) die eine saure Geschmacksnote haben, dafür aber kaum grüne Äpfel mit süßem Geschmack. Dass liegt daran, dass die meisten ausgereiften Äpfel nicht mehr grün sind.
6. „An apple a day keeps the doctor away“
Ist wirklich etwas dran an diesem weitverbreiteten Spruch? In der Tat – Äpfel sind wahre Vitaminbomben. Neben den Vitaminen B, C und E enthalten sie zudem wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente, wie Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium und Eisen. Der ebenfalls enthaltene Ballaststoff Pektin fördert gleichzeitig die Verdauung und macht lange satt. Durch ihren 85-prozentigen Wasseranteil wirken Äpfel außerdem durstlöschend. Der Apfel ist also ein wahres Gesundheitspaket!
Eine kleine Apfelkunde
Elstar

Beim Elstar handelt es sich um eine Züchtung aus Golden Delicious und Ingrid Marie. Sie hat eine süß-säuerliche Nuance und zeichnet sich durch ein knackiges Fruchtfleisch und eine leuchtend rote Farbe aus.
Gala

Die Sorte Gala stammt aus Neuseeland, wo sie aus Golden Delicious und Kidds Orange gekreuzt wurde. Der rot bis rot gestreifte Apfel ist sehr süß und aromatisch.
Holsteiner Cox

Diese alte grüngelbe oder rote Sorte wurde aus dem Cox Orange gezüchtet. Sie ist fein-säuerlich, aromatisch-würzig und wird bis zu 15 Zentimeter groß.
Jonagold

Eine amerikanische Kreuzung der Sorten Golden Delicious und Jonathan. Sie schmeckt süßlich-fruchtig bis feinsäuerlich, das Fruchtfleisch locker und saftig. Die Schale dieser Apfelsorte ist goldgelb mit leuchtend roter Deckfarbe.
Boskop

„Schöner aus Boskoop“ heißt diese bekannte alte Apfelsorte vollständig. Sie schmeckt säuerlich und wird häufig zum Kochen und Backen verwendet. Die Früchte sind groß und haben eine auffällig raue Schale.
Granny Smith

Ein ursprünglich aus Australien stammender Apfel mit charakteristisch säuerlichem Geschmack. Er hat eine leuchtend grüne Farbe und ein saftiges festes Fruchtfleisch.
Braeburn

Eine seit dem Jahr 1952 in Neuseeland gezüchtete Apfelsorte mit süß-säuerlichem Geschmack und festem Fleisch. Die Früchte sind mittelgroß bis groß mit glänzender Schale. Sie zeichnen sich durch dunkelrote kurze Streifen aus, die teilweise von einer roten Fläche überlagert werden.
Cox Orange

Diese Apfelsorte stammt aus England schmeckt aromatisch süß-säuerlich und hat festes, aber nicht knackiges Fleisch. Ihre Färbung besteht aus einer grün-gelben Grundfarbe mit braun-oranger Deckfarbe.
Rubinette

Der Rubinette stammt wohl von der Cox Orange Cherry ab. Der Apfel ist aromatisch-fruchtig und intensiv im Geschmack, später zunehmend süß. Pflückreife in normalen Jahren kann Ende September mit der Ernte begonnen werden, in warmen Jahren schon früher Lagerung September bis März.
Pinova

Pinova entstammt einer Kreuzung von Golden Delicious und Clivia. Der gelb-orangfarbene Apfel ist fest, saftig, süß-säuerlich, aromatisch und würzig. Die Sorte ergibt sehr gute Tafeläpfel, die auch zum Kochen und Backen geeignet sind. Im Rheinland war Pinova Apfel des Jahres 1998 und 2001.
Delba Estivale

Der Delbar Estivale ist eine Frühsorte und aufgrund seiner Milde und seines geringen Säuregehaltes gut für Allergiker geeignet. Er ist aromatisch-süß und besitzt eine milde Säure. Das Fruchtfleisch ist saftig und fest.