Aufpassen beim Biomüll: Das Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Wolfenbüttel kontrolliert, ob die Tonnen richtig befüllt werden.
Aufpassen beim Biomüll: Das Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Wolfenbüttel kontrolliert, ob die Tonnen richtig befüllt werden.

Arschkarte für die Tonne: ALW kontrolliert Biomüll          

zuletzt aktualisiert: Montag, 28. Juli 2025, 13:49 Uhr

Wer künftig eine gelbe oder rote Karte an seiner Tonne findet, sollte wissen: Hier stimmt etwas nicht mit der Mülltrennung. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Wolfenbüttel (ALW) intensiviert laut Kreisverwaltung seine Kontrollen der Tonnen, bevor sie den Müll mitnehmen. Im Landkreis Wolfenbüttel wird also genauer hingeschaut, was in der Biotonne landet. So will das Unternehmen die Qualität des verwerteten Bioabfalls sichern und die Umwelt schützen.

Dafür hat das Unternehmen zwei Anhänger eingeführt: Die gelbe und die rote Karte. Wer also zu viel Müll in die Biotonne geworfen hat, der dort nicht hineingehört, kann die sogenannte Arschkarte bekommen.

Anhänger zeigen an: Hier ist Nachsortieren gefragt

Die gelbe Karte bekommt, wer die grüne Tonne falsch befüllt hat, diese aber noch geleert wird.

Die neu eingeführten Anhänger dienen laut Kreisverwaltung als unkompliziertes und direktes Kommunikationsmittel zwischen dem ALW und den Bürgerinnen und Bürgern. Sie zeigen auf einen Blick, ob und in welchem Ausmaß die Müllabfuhr Fehlwürfe festgestellt hat:

Die gelbe Karte bedeutet eine Verwarnung. Wenn die Mitarbeitenden bei der Leerung Störstoffe wie Plastik, Glas, Metall oder Windeln in der Biotonne finden, bringen die sie des ALW eine gelbe Karte an. Die Tonne wird zwar noch geleert, jedoch erfolgt eine Nachkontrolle in den folgenden Wochen. Ziel ist es, aufzuklären, damit zukünftig richtig getrennt wird.

Wer zu oft oder zu viel Müll in die Biotonne wirft, der dort nicht hinein gehört, bekommt eine rote Karte.

Bei einer rote Karte bleibt die Tonne voll. Die rote Karte kommt an Biotonnen, die erneut falsch befüllt werden oder die besonders viele oder grobe Fehlwürfe enthält. In diesem Fall wird die Tonne nicht geleert. Die Störstoffe müssen vom Haushalt entfernt werden. Erst dann kann sie bei der nächsten regulären Abfuhr wieder mitgenommen werden. Möglich ist ebenfalls die Beauftragung einer kostenpflichtigen Sonderleerung.

Praktische Grafiken helfen beim richtigen Trennen

Damit die richtigen Abfälle künftig leichter im Bioabfall landen, sind die neuen Anhänger mit leicht verständlichen Symbolen versehen. In kleinen Bildern wird direkt dargestellt, was in die Biotonne gehört und was auf keinen Fall hinein darf. So können auch Bürgerinnen und Bürger ohne Deutschkenntnisse oder Kinder einfacher nachvollziehen, welche Materialien erlaubt sind.

Zusätzlich kommen bei beschädigten oder neu bestellten Biotonnen künftig Deckel mit eingeprägten Symbolen zum Einsatz. Diese zeigen gut sichtbar, welche Abfälle in die Biotonne gehören und welche nicht.

Bioplastikbeutel: Kein Vorteil für die Umwelt

Laut Landkreis landen besonders häufig sogenannte kompostierbare Plastiktüten im Bioabfall. Das ist ein Problem für den Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises. Auch wenn die Verpackung einen „biologisch abbaubaren“ Eindruck erweckt, zersetzte sich das Material nicht schnell genug, um im Kompostwerk verarbeitet zu werden. Deswegen müssten die Mitarbeitenden diese dann extra aussortieren, was den Ablauf stört.

Auf der Rückseite der Karte ist jeweils eine Anleitung, was in die grüne Tonne darf und was nicht.

Zusätzlich verunreinigen diese den fertigen Kompost. Deswegen dürfen sie ganz offiziell nicht in die grüne Tonne. Stattdessen gilt: Bioabfälle am besten in Zeitungspapier oder in kompostierbaren Papiertüten sammeln.

Gesetzliche Vorgaben und moderne Technik führen zu mehr Kontrollen

Grundlage für die verschärften Maßnahmen im Kreis ist die neue Bioabfallverordnung, die im Mai 2025 in Kraft getreten ist. Sie verpflichtet kommunale Entsorger zu häufigeren und genaueren Kontrollen. Deshalb wird der ALW die Biotonnen künftig vermehrt prüfen. Das setzt die Firma unter anderem mithilfe eines speziell ausgerüsteten Fahrzeugs um. Das kann Fremdstoffe per Künstlicher Intelligenz erkennen.

Wer wiederholt die Biotonne falsch befüllt, darf sich über Post freuen. Der Landkreis hat auch gleich Maßnahmen gegen solches Verhalten in die Abfallbewirtschaftungssatzung mit aufgenommen. Wiederholte Verstößen können sogar als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.

Service für Bürgerinnen und Bürger

Wer Fragen rund um die richtige Mülltrennung hat, kann sich an die Abfallberatung des Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Wolfenbüttel wenden. Die ist per Telefon unter der 05331/84-999 oder per E-Mail an alw@lk-wf.de erreichbar. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des ALW.

Beitragsbild: Bioplastikbeutel sind kein Vorteil für die Umwelt. Dafür eignen sich alte Zeitungen oder kompostierbare Papiertüten besser. Fotos: ALW

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