Die Arbeitsgemeinschaft SPD 60+ im Unterbezirk Wolfenbüttel hat sich bei ihrem jüngsten Treffen mit den Reformen im deutschen Pflegesystem befasst. Mit dabei waren (v. l.): Carl-Siegfried Bottke, Bernd Söchtig, Carsten Kirsch, Sabine Resch-Hoppstock, Ute Busche, Ruth Naumann, Roswitha Börst, Marianne Söchtig, Harald Mittendorf, Werner Scholz und Dieter Kronenber. Foto: SPD-Unterbezirk Wolfenbüttel
Die Arbeitsgemeinschaft SPD 60+ im Unterbezirk Wolfenbüttel hat sich bei ihrem jüngsten Treffen mit den Reformen im deutschen Pflegesystem befasst. Mit dabei waren (v. l.): Carl-Siegfried Bottke, Bernd Söchtig, Carsten Kirsch, Sabine Resch-Hoppstock, Ute Busche, Ruth Naumann, Roswitha Börst, Marianne Söchtig, Harald Mittendorf, Werner Scholz und Dieter Kronenber. Foto: SPD-Unterbezirk Wolfenbüttel

AG SPD 60+ diskutiert über Zukunft der Pflege und Reformpläne

zuletzt aktualisiert: Dienstag, 12. August 2025, 15:31 Uhr

Die Arbeitsgemeinschaft SPD 60+ im Unterbezirk Wolfenbüttel hat sich bei ihrem jüngsten Treffen intensiv mit den Herausforderungen und geplanten Reformen im deutschen Pflegesystem befasst. Unter der Leitung der Vorsitzenden der AG SPD 60+ Wolfenbüttel, Ruth Naumann, referierte Sabine Resch-Hoppstock über die aktuelle Situation, geplante Koalitionsvorhaben, persönliche Empfehlungen und die Details der stationären Pflege.

Demografische Entwicklung und Herausforderungen

In ihrem Impulsreferat, das sie als ihre persönliche Meinung und nicht als offizielle Position der SPD deklarierte, beleuchtete Resch-Hoppstock die demografische Entwicklung. Angesichts der Tatsache, dass fast ein Drittel der Bevölkerung über 60 Jahre alt ist, betonte sie die grundlegenden Herausforderungen wie den anhaltenden Arbeitskräftemangel, steigende Kosten und die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige und jüngere Beitragszahler.

Ein zentrales Thema war, das Berufsbild in der Pflege attraktiver zu gestalten. Resch-Hoppstock betonte, dass es um die “Begleitung von Leben” gehe und nicht nur um medizinisches Fachwissen. Als positives Beispiel nannte sie das Niedersächsische Gesetz über unterstützende Wohnformen (NuWG). Dieses rückt die Eigenständigkeit von Bewohnern in den Vordergrund.

Koalitionspläne und neue Versorgungsmodelle

Bei der Vorstellung der zentralen Vorschläge aus den aktuellen Koalitionsplänen für die Pflege ging Resch-Hoppstock auf verschiedene Punkte ein. Ein wesentlicher Aspekt ist die geplante Begrenzung der Eigenanteile für Pflegeleistungen auf 1.000 Euro. Darüber hinaus sollen neue Versorgungsmodelle erprobt werden, wie etwa das „stambulante“ Konzept, das eine Kombination aus stationärer und ambulanter Pflege darstellt.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Hierfür sind Maßnahmen wie die Einführung einer Familienpflegezeit und eine vereinfachte Vergabe von Sozialwohnungen vorgesehen. Zusätzlich ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und anderen digitalen Lösungen geplant, um das Pflegepersonal zu entlasten und die Effizienz zu steigern.

Besonders ausführlich ging sie auf die stationäre Pflege ein. Sie erläuterte, dass die Pflegekasse die Kosten für pflegebedingte Aufwendungen, medizinische Behandlungspflege und die Betreuung in vollstationären Einrichtungen übernimmt. Alle Bewohner zahlen einen einrichtungseinheitlichen Eigenanteil, der unabhängig vom Pflegegrad (mit Ausnahme von Pflegegrad 1) gleich hoch ist.

Leistungen der Pflegekasse ab 2025

Sabine Resch-Hoppstock erläuterte die ab dem 1. Januar 2025 geltenden maximalen monatlichen Leistungen der Pflegekasse. Demnach erhalten Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 eine Leistung von 131 Euro pro Monat. Für Pflegegrad 2 liegt der Betrag bei 805 Euro, für Pflegegrad 3 bei 1.319 Euro. Die Leistung steigt weiter auf 1.855 Euro für Pflegegrad 4 und erreicht ihren Höchstwert von 2.096 Euro für Pflegegrad 5.

Darüber hinaus informierte Resch-Hoppstock über den Leistungszuschlag, der seit dem 1. Januar 2024 die finanzielle Belastung für Heimbewohner reduziert. Dieser Zuschlag ist nach der Dauer des Aufenthalts gestaffelt. Im ersten Jahr werden 15 Prozent des Eigenanteils übernommen. Im zweiten Jahr 30 Prozent, im dritten Jahr 50 Prozent und ab dem vierten Jahr sogar 75 Prozent.

Persönliche Empfehlungen für die Zukunft der Pflege

Als persönliche Empfehlungen sprach sich Sabine Resch-Hoppstock für eine stärkere Nutzung der Selbstständigkeit von Bewohnern, den Ausbau von Digitalisierung und flexiblen Arbeitszeitmodellen wie der Vier-Tage-Woche aus, um die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern.

Abschließend betonte sie die Bedeutung einer guten Informationsbasis und empfahl den Pflegeheimnavigator. Dieses Online-Portal von Krankenkassen hilft, die passende Einrichtung zu finden. Dafür stellt es Informationen zu Lage, Leistungsangebot, Preisen, Eigenanteilen und Qualitätsprüfungen bereit.

Während und auch nach dem Vortrag entstand eine lebhafte Diskussion über alle vorgetragenen Punkte, die zeigte, dass die Zukunft der Pflege die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft SPD 60+ Wolfenbüttel intensiv bewegt. Der Austausch über Lösungsansätze wird als dringend notwendig erachtet. Die ersten Ergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zu diesem Thema werden Ende des Jahres erwartet.

Beitragsbild: Die Arbeitsgemeinschaft SPD 60+ im Unterbezirk Wolfenbüttel hat sich bei ihrem jüngsten Treffen mit den Reformen im deutschen Pflegesystem befasst. Mit dabei waren (v. l.): Carl-Siegfried Bottke, Bernd Söchtig, Carsten Kirsch, Sabine Resch-Hoppstock, Ute Busche, Ruth Naumann, Roswitha Börst, Marianne Söchtig, Harald Mittendorf, Werner Scholz und Dieter Kronenber. Foto: SPD-Unterbezirk Wolfenbüttel

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